Der Titel "Le 13 est au depart" wurde bei Mosaik mit "Die 13 ist am Start" endlich wörtlich übersetzt. Und damit wird auch der eigentliche Sinn, nämlich, dass überhaupt eine "13" startet, richtig eingefangen, was die vergangenen deutschen, eher reißerisch angelegten Titel
- "Die rote 13" (Mickyvision 1965)
- "Die verrückte 13" (ZACK 1973)
- "Die mysteriöse 13" (Carlsen 1990)
nicht vermochten. Denn es geht hier eigentlich nicht nur um einen mysteriösen Teilnehmer mit der 13, der Autor wollte mit diesem Titel auch hervorheben, dass die Unglückszahl 13 als Startnummer äußerst ungewöhnlich ist.
Im Band 2 der Gesamtausgabe teilt Jean Graton uns mit:
"Ich habe diesen Titel gewählt, weil die Nummer 13 nie in einem Autorennen vergeben wird, um Abergläubische nicht zu beunruhigen. Aber für mich ist es eine Glückszahl. Ich war 13 als mich mein Vater zu meinem ersten Autorennen mitnahm (nach Le Mans, um genau zu sein). Es war ein Freitag der 13., an dem ich das Zeichenstudio der World Press aufsuchte und damit zufällig in die Welt der Comics eintrat.
„Die 13 ist am Start“ war ein solcher Erfolg, dass er fünfzig Jahre später immer noch ein Bestseller ist. Und als ein Vaillante Courage 1997 das „wirkliche“ 24-Stundenrennen von Le Mans bestritt, trug er die Nummer 13 und fuhr ein außergewöhnliches Rennen!
Triskaidekaphobie wird die abergläubische Angst vor der 13 genannt. Sie ist eine diffuse, weit verbreitete Furcht, die auf alle möglichen Dinge des alltäglichen Lebens angewendet wird. So gibt es in vielen Hochhäusern keinen 13. Stock, in Hotels fehlen die Zimmer mit der Nummer 13 und Freitag der 13. gilt weithin als Unglückstag. Warum also sollte diese Angst ausgerechnet Halt vor Autorennen machen?
Mit seiner Behauptung, die Nummer 13 werde nie in einem Autorennen vergeben, irrte der Maestro allerdings! Bereits 1923 und 1925 fuhren in Le Mans Autos mit der "Unglücksnummer".
Ab 1983 fuhr dann der in Le Mans ansässige Rennfahrer, Rennstallbesitzer und Rennautokonstrukteur Yves Courage mit der Nummer 13. Dazu gibt es eine nette Anekdote:
Da Courage 1983 gerne eine niedrige Nummer haben wollte, aber bis auf die 13 alle bereits von der FISA vergeben waren, zauderte er nicht lange und startete mit der 13. Kurz zuvor hatte Reinhold Joest es abgelehnt, die 13 auf eines seiner Autos zu kleben...
Courage hat diese Nummer also nicht erst 1997 auf dem "Courage-Vaillante" gehabt, um Jean Graton einen Gefallen zu tun, sondern war schon mehr als 10 Jahre Nutzer der Startnummer 13. Er behielt sie mit einigen wenigen Unterbrechungen bis 2007.
Seit 2009 fährt das schweizer Rebellion-Team mit den Startnummern 12 und 13. Heute scheint die Unglückszahl offenbar ihr Mysterium, zumindest in Le Mans, verloren zu haben.
Ich habe dazu eine Statistik angefertigt, die Ihr Euch durch einen Mausklick HIER gerne herunterladen könnt. Sie zeigt, dass die 13 nicht wirklich eine Unglückszahl sein kann, sonst wäre Courage damit wohl kaum sechs mal in die Top Ten und einmal sogar auf den zweiten Platz gefahren!
Für die Formel 1 gilt es allerdings noch immer: Die Nummer 13 ist eine Tabu-Zahl, die in der Geschichte der F1-Weltmeisterschaft (seit 1950) nur zwei mal vergeben wurde, nämlich 1963 und 1976, und das auch nur an absolute Außenseiter.
Eine davon war die Engländerin Divina Galica, die in der britischen "Thundersports"-Serie (1983-89) ebenfalls mit dieser Startnummer fuhr. Vielleicht war es für Divina ebenso eine Glückszahl, wie für Jean Graton?
Im Motorradsport wird die 13 übrigens regelmäßig vergeben, auch in den Top-Rennserien, wie der MotoGP.
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